Einleitung
Sonnenuhren haben mich seit meiner Kindheit fasziniert und ich habe mich immer gefreut, wenn ich eine entdeckt habe. Als ich zu meinem siebten Geburtstag eine Armbanduhr bekommen habe, hat mir mein Vater gezeigt wie man Mithilfe dem kleinen Zeiger, der Sonne und dem Ziffernblatt bestimmt, wo Süden ist. Er hat mir auch gesagt, dass die Sonne im Osten aufgeht, im Süden am höchsten steht und im Westen wieder untergeht.
Seit ich im Mai 2021 begonnen habe eine Sonnenuhr zu konstruieren und zu bauen, habe ich festgestellt, dass mein bisheriges Wissen nicht immer richtig ist - es ist ein sehr komplexes System. Durch die Schräglage der Erdachse (23,5°) geht die Sonne nicht exakt im Osten auf und im Westen wieder unter (nur am 21. März und 23. September trifft es zu). Was allerdings stimmt ist, wenn die Sonne im Tagesverlauf am höchsten steht (Zenit), dann ist dort exakt Süden. Dies ist aber ohne Hilfsmittel fast nicht bestimmbar. Die exakte Himmelsrichtung kann man bei Nacht festlegen. Das ganze Sternenfirmament dreht sich um den Polarstern, der sich im Sternbild „Kleiner Bär (Wagen)“ befindet. Diese Konstellation zur Erde ist fix und weist die genaue Nordrichtung aus. Liest man an einer Sonnenuhr die angezeigte Uhrzeit ab und vergleicht diese mit seiner Uhr, stellt man fest, dass diese nicht gleich ist. Die Erde kreist in einer elliptischen Bahn um die Sonne, zudem ist das Zentrum der Umlaufbahn zur Sonne versetzt. Dieses Zusammenspiel erzeugt den Zeitversatz zu unseren konstant laufenden Uhren. Die Zeitdifferenz verändert sich täglich und kann je nach Jahrestag ca. 31min betragen.
Funktion
Die meisten Sonnenuhren zeigen Mithilfe der Sonne und einem Schattenstab (Gnomon) anhand dessen Schatten die Uhrzeit auf dem Zifferblatt an. Der Schattenstab ist parallel zur Erdachse und genau nach Norden ausgerichtet. Der Neigungswinkel zur Erdoberfläche ist breitengradabhängig (Walddorf 48°35‘N). Peilt man bei Nacht über den Schattenstab blickt man genau zum Polarstern hinauf.
Meine Säulensonnenuhr ist eine Mischung aus einer äquatorialen und horizontalen Sonnenuhr. Das Ziffernblatt habe ich um 26°24´ von der Äquatorebene weggedreht, damit auch in den Herbst- und Wintermonaten bei tiefstehender Sonne die Uhrzeit abgelesen werden kann.
Die Sonnenuhr ist ein Spiegel des Sonnenlaufs. Vom Sonnenaufgang über den Sonnenhöchststand genau im Süden bis zum
Sonnenuntergang wird der Tag in zwei gleiche Teile geteilt. Meine Sonnenuhr zeigt beim Ablesen die wahre Ortszeit (WOZ) an. Wie ich in der Einleitung schon beschrieben habe, stimmt die
abgelesene Sonnenzeit nicht mit der Zeit auf der Armbanduhr oder dem Mobiltelefon überein. Damit Sie beim Ablesen der Uhrzeit nicht auf die mitteleuropäische Zeit (MEZ) bzw. mitteleuropäische
Sommerzeit (MESZ) verzichten müssen, habe ich auf der Nordseite der Säule die Zeitdifferenzkurve eingraviert, die für den östlichen Längengrad (9°10‘O) von Walddorf zugeordnet ist.
Auf dieser Kurve liest man beim Datum des Ablesetages (senkrecht nach oben und nach rechts in der Sommerzeit / senkrecht nach oben und links in der Winterzeit) den Korrekturwert ab, den man dann
zur abgelesenen Zeit auf dem Ziffernblatt addiert.
Unterhalb der Zeitdifferenzkurve habe ich zwei Ablesebeispiele eingraviert.
Erstlingswerke vom Wildbrenner Rainer Stoll waren vor allem Käuze. Zuerst in "2D" und als Relief und danach bis heute als Skulptur.
Kunst mit der Kettensäge - Baumstumpfkunst am Wegesrand
zusammen mit Christian Beck www.cgbwoodart.de/ arbeitet der Wildbrenner Rainer Stoll an einem Skulpturenpfad entlang des Weges von der Sulzeiche in Walddorfhäslach Richtung Schaichtal. Heimische Tiere entstehen aus Baumstümpfen am Wegesrand.
Im Reutlinger Generalanzeiger ist über dieses Projekt ein schöner Artikel von Veit Müller erschienen:
https://www.gea.de/neckar-alb/neckar-erms_artikel,-wie-zwei-walddorfer-mit-der-kettens%C3%A4ge-kunstwerke-schaffen-_arid,6405604.html
Im Schwäbischen Tagblatt hat Herr Fred Keicher über berichtet:
https://www.tagblatt.de/Nachrichten/Skulpturenpfad-Wer-sucht-der-findet-noch-viel-mehr-494596.html